Sonntag, Februar 19, 2006

Bibliothek des Kammergerichts

Die Bibliothek des Kammergerichts nimmt die Aufgaben einer Zentral- und Archivbibliothek für den Dienstbetrieb des Kammergerichts und der zu seinem Bezirk gehörenden anderen ordentlichen Gerichte (Landgericht und Amtsgerichte) sowie der Justizverwaltung, der Staatsanwalt-, Amtsanwalt- und Rechtsanwaltschaft wahr. Entstehung und Bestand der Bibliothek reichen bis Ende des 15. Jahrhunderts zurück. Bei den älteren Beständen handelt es sich vorwiegend um Schriften und Quellen der deutschen und römischen Rechtsgeschichte des 16.-18. Jahrhunderts. Im Zuge der Wiedervereinigung hat die Bibliothek einen ca. 60.000 Bände umfassenden verloren geglaubten Altbestand wiedererhalten, der aufgrund seiner teilweise starken Beschädigungen noch nicht wieder vollständig in den elektronischen Zentralkatalog eingearbeitet werden konnte. Die Bibliothek enthält außerordentlich umfangreiche Bestände zum gesamten Bürgerlichen Recht, im Bereich des Öffentlichen Rechts insbesondere zu Strafrecht, Staats-, Verfassungs- und Verwaltungsrecht. Hervorzuheben ist der sehr gute Bestand an juristischen Fachzeitschriften, deutschsprachigen Dissertationen und Festschriften. Auch während der angespannten Haushaltssituation des Landes Berlin ist es bisher gelungen, Abbestellungen von Zeitschriften und Loseblattausgaben zu vermeiden. Verschiedene Zeitschriftentitel sind so in Berlin nur noch in der Bibliothek des Kammergerichts nachweisbar. Das Vorhandensein der umfangreichen Literatur drückt sich auch in den Benutzerzahlen aus, die seit dem Umzug des Kammergerichts in die Elßholzstraße ständig gestiegen sind. Waren es 2001 noch 39.949 Benutzer im Jahr, so betrug die Zahl im Jahr 2004 bereits 47.598 Bibliotheksbenutzer, was eine Steigerung von knapp 20 % bedeutet.

Die Zahl der entliehenen Medien betrug 2004 insgesamt 28.603 Medieneinheiten. Zugang zur Bibliothek des Kammergerichts haben neben dem oben erwähnten Benutzerkreis Mitarbeiter anderer Gerichte und Behörden, Referendare und Rechtspflegeranwärter, Juristen mit bestandenem Ersten Staatsexamen sowie Personen, die die benötigte Literatur in anderen Berliner Bibliotheken nicht nachgewiesen erhalten. Der aktuelle Bestand des Kammergerichts umfasst etwa 756 laufende Loseblattausgaben (davon 8 im Haushaltsjahr 2004 neu erworben), 1042 Jahrbücher, Zeitschriften und Gesetzblätter, davon 504 abgeschlossen und 538 laufend gehalten, (Neuzugang im Haushaltsjahr 2004: 4), ca. 224.310 Monographien und Dissertationen (davon 1894 im Haushaltsjahr 2004 als Neuerwerbung), 33.451 Mikrofiches (Neuzugang in 2004: 1.138) sowie ca. 393 CD-ROMs. Für die Verwaltung und Bereitstellung des Bestandes (Akzessionierung, Formalkatalogisierung, inhaltliche Erschließung), der Benutzerbetreuung und der Informationsvermittlung sind insgesamt 12 Mitarbeiterinnen gegenüber 13 im Jahr 2003 tätig. Davon sind fünf Diplom-Bibliothekarinnen, zwei Bibliotheksassistentinnen und fünf angelernte Bibliothekskräfte.
Etwas diskriminierend finde ich, dass das Ess- und Trinkverbot auf einer Extraseite noch einmal ausdrücklich an die Referendare gerichtet wird.

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