Mittwoch, Januar 19, 2005

Opferschutz vor Täterschutz

Nachdem die durch die Ergreifung des mutmaßlichen Mörders von Mosi ausgelöste Diskussion über die Erweiterung der Erhebung und Speicherung von genetischen Daten inzwischen fast eine Woche alt ist, zeigen sich die üblichen Fronten und Argumente.

Während die Justizminister von Berlin, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein eine weiter ausgedehnte Speicherung von genetischen Fingerabdrücken kategorisch ablehnen und darin vom Vorsitzenden des Richterbundes unterstützt werden, preschen die üblichen Verdächtigen Bayern, Hessen und Niedersachsen voran und unterstützen Schily.

Der CSU-Generalsekretär Markus Söder, der wohl auch hin und wieder nachdenken kann, fordert, dass bei jeder Einleitung eines Ermittlungsverfahrens ein genetischer Fingerabdruck gespeichert werden solle. Er begründet dies mal wieder mit dem Schutz von Opfern von Vergewaltigung und Kindesmissbrauch. Wer dies ablehne mache sich zum virtuellen Komplizen von Vergewaltigern. Und der Mann ist Jurist.

Mehr zum Streitstand bei Spiegel Online.

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