Mittwoch, Dezember 29, 2004

"McKinsey feiert, Professor Grottian nicht"

Anlässlich der Kritik, die von vielen Seiten an der pompösen 40-Jahres-Feier von McKinsey im "Palast der Republik" geübt wurde, hielt "Statler and Waldorf" folgendermaßen dagegen:
"Das ahnte man wohl auch bei der Kulturzeit und machte neben dieser laessig vorgetragenen Diffamierung die weitere McKinsey-Kritik vor allem an den ueblichen Wieselwoertern vom Neoliberalismus und der sozialen Kaelte fest. Wer so gemein ist, nicht an den Sozialismus zu glauben, kann nicht darauf hoffen, von der zentralen Feierplanungsbehoerde eine Jubilaeumsfestberechtigung ausgestellt und abgestempelt zu bekommen. Die Autoritaet schlechthin in dieser Hinsicht und auch bei Kulturzeit wieder als miesepetriger Kronzeuge gegen alles sozial Ungerechte am Start war Professor Peter Grottian, Jahrgang 1942, Politikwissenschaftler an der Freien Universitaet Berlin.

Der Jahrgang ist wichtig: Wer 1968 mit 26 Jahren als Politologe sozialisiert wurde, bekam meist einen Knacks fuer Leben mit. Und so ist Grottian beispielhaft fuer den traurigen Zustand der aelteren Generation deutscher Politikwissenschaftler. In seinem ganzen Leben hat er noch nie einen Beitrag in einer internationalen Fachzeitschrift untergebracht, aber alle paar Jahre haut er mal ein Pamphlet gegen Sozialabbau raus. Hier geht es nicht um Wissenschaft, sondern um die publizistische Vorbereitung der Weltrevolution. Freiheit der Forschung als Freiheit von Forschung und Freiheit zur Agitation."
Dieses Weblog war mir bisher unbekannt geblieben. Wer jurabilis! das nächste Mal einen Hort neoliberaler Kapitalismusbejubelung nennt, mag vielleicht einmal einen Blick auf Statler & Waldorf werfen ...

(Nachtrag: der Autor liebt Scrubs und hasst "Sex and the City". Wer hätte gedacht, dass ich mit dieser Auffassung nicht allein stehe ...)

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