Montag, April 26, 2004

Die ewige Krise der Geisteswissenschaften

Nichts ist für die Geisteswissenschaften so beständig wie die Krise. Die Schriften zum Thema „Krise und Zukunft der Geisteswissenschaften“ sind mittlerweile zu einem eigenen literarischen Genre geworden. Und dennoch leben sie noch immer, die Germanisten, Historiker und Philosophen, die Altsprachler und Theologen. Und das nicht schlecht. Betrachtet man die Zahlen, könnte man gar von einer Blüte sprechen. Von Jahr zu Jahr sind die Studentenzahlen in den Sprach-, Kultur- sowie Sozialwissenschaften stetig gestiegen. Nie waren sie so hoch wie heute. Das Gleiche gilt für das Personal: Mehr als 20000 Beamte und Mitarbeiter für geisteswissenschaftliche Angelegenheiten leistet sich Deutschland. Am forschenden Nachwuchs mangelt es ebenso wenig. 2500 Dissertationen entstehen jährlich an den geisteswissenschaftlichen Fakultäten. Allein bei den Historikern warten 250 Privatdozenten auf eine Professorenstelle.
Die Zeit 18 / 2004 - Martin Spiewak: "Rettet euch selbst, sonst tut es keiner"

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