Freitag, Januar 16, 2004

Stau in der Stabi

Aus dem Alltag der Elite: Am gestrigen Montag um 13:09 Uhr erreichte uns der Newsletter der Staatsbibliothek zu Berlin, in dem wir Benutzer eindringlich gebeten werden, den Lesesaal der ehemals Preußischen Staatsbibliothek, einer der bedeutendsten Büchersammlungen der Welt, weniger zu frequentieren. „Die 720 Arbeitsplätze dieses Lesesaals sind bereits zur Mittagszeit restlos belegt, an Samstagen schon um 10 Uhr.“ Von der Belegungsquote von 700 an werden nur noch Dauerkartenbenutzer eingelassen, wer länger als eine halbe Stunde von seinem Arbeitsplatz fernbleibt (etwa, um eine entfernt aufgestellte Enzyklopädie zu konsultieren), hat diesen zu räumen. „Die Generaldirektorin, Barbara Schneider-Kempf, appelliert vor diesem Hintergrund an die Benutzer des Hauses Potsdamer Straße der Staatsbibliothek, sich so weit wie möglich auf diese Situation einzustellen.“

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In den Minuten, während diese bewusst tendenziöse Meldung verfasst wurde, flossen wieder mehrere hunderttausend Euro in die Subventionierung des deutschen Steinkohleabbaus.
Artikel in der SZ

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